Joseph von Eichendorff

Joseph von Eichendorff

10.03.1788 - 26.11.1857

Deutscher Dichter und Schriftsteller

Abendlandschaft
Abendständchen
Ablösung
Abschied
Abschiedstafel
Adler
Allgemeines Wandern
An ...
An der Grenze
An die Dichter
An die Freunde
An die Lützowschen Jäger
An die Meisten
An die Tiroler
An die Waldvögel
An eine Tänzerin
An meinen Bruder
An Philipp
Anklänge
Appell
Auf dem Rhein
Auf dem Schwedenberge
Auf der Feldwacht
Auf einer Burg
Aufbruch
Aufgebot
Aussicht
Begegnung
Bei einer Linde
Bei Halle
Berliner Tafel
Damen-Liedertafel in Danzig
Das Bilderbuch
Das Flügelroß
Das Mädchen
Das Ständchen
Das Zaubernetz
Der Abend
Der alte Held
Der Bote
Der brave Schiffer
Der Dichter
Der Freiwerber
Der Friedensbote
Der frohe Wandersmann
Der Gärtner
Der Geist
Der Glückliche
Der Glücksritter
Der irre Spielmann
Der Isegrim
Der Jäger
Der Jäger Abschied
Der junge Ehemann
Der Kranke
Der Landreiter
Der letzte Gruß
Der Maler
Der Morgen
Der Nachtvogel
Der neue Rattenfänger
Der Poet
Der Polack
Der Riese
Der Schalk
Der Schreckenberger
Der Soldat
Der Tanzmeister
Der Tiroler Nachtwache
Der Unverbesserliche
Der verzweifelte Liebhaber
Der wandernde Student
Der Wegelagerer
Der Winzer
Dichterfrühling
Dichterglück
Dichterlos
Die Braut
Die ernsthafte Fastnacht
Die Geniale
Die Haimonskinder
Die Hochzeitsänger
Die Jäger
Die Kleine
Die Lerche
Die Nachtblume
Die Nachtigallen
Die Schärpe
Die Sperlinge
Die Spielleute
Die Stille
Die Stolze
Die Studenten
Die Werber
Die Zigeunerin
Die zwei Gesellen
Dryander mit der Komödiantenbande
Durcheinander
Eldorado
Elfe
Entgegnung
Entschluß
Erwartung
Frau Venus
Frisch Auf!
Frische Fahrt
Frühe
Frühlingsgruß
Frühlingsklage
Frühlingsmarsch
Frühlingsnacht
Frühlingsnetz
Gebet
Gedenk
Gleichheit
Glück
Glückliche Fahrt
Glückwunsch
Guter Rat
Heimweh
Hermanns Enkel
Hippogryph
Im Abendrot
Im Herbst
In C.S. ... Stammbuch
In das Stammbuch der M.H.
In der Fremde
In E...s Stammbuch
Intermezzo
Jäger und Jägerin
Jägerkatechismus
Jahrmarkt
Kriegslied
Laß das Trauern
Leid und Lust
Letzte Heimkehr
Lieber Alles
Liedesmut
Lockung
Lustige Musikanten
Mädchenseele
Mandelkerngedicht
Mittagsruh
Mondnacht
Nachtfeier
Nachtigall
Nachts
Rettung
Sängerfahrt
Schlimme Wahl
Schneeglöckchen
Schöne Fremde
Seemanns Abschied
Soldatenlied
Spaziergang
Steckbrief
Symmetrie
Täuschung
Terzett
Toast
Trauriger Frühling
Trauriger Winter
Treue
Trinken und Singen
Tusch
Übermut
Unmut
Vergebner Ärger
Verlorne Liebe
Viele Boten gehn und gingen
Vom Berge
Vor der Stadt
Vorbei
Waffenstillstand der Nacht
Wahl
Wanderlied der Prager Studenten
Wandernder Dichter
Wann der Hahn kräht
Wegweiser
Weltlauf
Wunder über Wunder
Wünschelrute
Zeichen
Zorn
Zum Abschied
Zum Abschied
Zur Hochzeit
Zweifel
Zwielicht

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa 5000 Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

Leben

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor als Sohn eines preußischen Offiziers, des Freiherrn Adolf Theodor Rudolf (1756–1818) von Eichendorff und dessen Frau Karoline (1766–1822, geb. Freiin von Kloch) geboren. Seine Mutter stammte aus einer schlesischen Adelsfamilie, aus deren Besitz sie Schloss Lubowitz erbte. Das katholische Adelsgeschlecht der Freiherren von Eichendorff ist seit dem 17. Jahrhundert in Schlesien ansässig.

Joseph wurde von 1793 bis 1801 zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm von Eichendorff von Pfarrer Bernhard Heinke zu Hause unterrichtet. Es folgten neben umfangreicher Lektüre von Abenteuer- und Ritterromanen und antiken Sagen erste kindliche, literarische Versuche. 1794 reiste er nach Prag, 1799 nach Karlsbad und wieder nach Prag, danach hielt er seine Eindrücke von der Fahrt in ersten Aufzeichnungen fest. Mit dem 12. November 1800 begannen seine Tagebuchaufzeichnungen und die Abfassung einer Naturgeschichte mit eigenen Illustrationen.

Im Oktober 1801 begann für Joseph und Wilhelm der Besuch des katholischen Matthias-Gymnasiums in Breslau mit Internen-Wohnung im St.-Josephs-Konvikt (bis 1804). Häufige Theaterbesuche und frühe Gedichte sind aus dieser Zeit bekannt. Auch die Jugendfreundschaft mit seinem Mitschüler Joseph Christian von Zedlitz wurde hier begründet. Von 1805 bis 1806 studierte Eichendorff in Halle Jura und besuchte dabei auch philologische Vorlesungen bei Friedrich August Wolf, Friedrich Schleiermacher und Henrich Steffens. Beim Besuch des Theaters in Bad Lauchstädt erlebte er ein Gastspiel von Goethes Weimarer Bühne. Eine Reise durch den Harz führte ihn weiter bis nach Hamburg und Lübeck. Im August 1806 kehrte Eichendorff nach Schloss Lubowitz zurück, wo er das gesellige Leben mit Bällen und Jagden in der Umgebung genoss.

Im Mai 1807 fuhren die Brüder über Linz, Regensburg und Nürnberg nach Heidelberg zur Fortsetzung ihrer Studien. Rechtswissenschaftliche Vorlesungen hörte Eichendorff dort bei Anton Friedrich Justus Thibaut, besuchte aber u. a. auch die bei Joseph Görres. Mit Achim von Arnim wurde er flüchtig bekannt; eine engere Freundschaft verband ihn mit dem Dichter Otto von Loeben („Isidorus Orientalis“). Zusammen mit den befreundeten Theologen Friedrich Strauß und Wilhelm Budde (1786–1860, Pseudonym „Astralis“) verbanden sie sich im „Eleusischen Bund“ und tauschten ihre Dichtungen aus.

Im April 1808 unternahm Eichendorff eine Bildungsreise, die ihn über Straßburg nach Paris führte. Am 13. Mai reiste er von Heidelberg über Würzburg und Nürnberg nach Regensburg und von dort mit dem Postschiff auf der Donau nach Wien. Im Sommer kehrte er nach Lubowitz zurück, um dem Vater bei der Verwaltung der Güter zur Seite zu stehen. Seine erste Veröffentlichung erschien unter dem Pseudonym „Florens“, es war der Abdruck einiger Gedichte in Asts „Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst“. Um diese Zeit begann er auch mit der Niederschrift der Märchennovelle Die Zauberei im Herbste.

1809 verlobte sich Eichendorff mit Aloysia von Larisch (1792–1855), genannt Luise, der siebzehnjährigen Tochter des in Pogrzebień im Kreis Ratibor ansässigen Gutsbesitzers Johann von Larisch.

Im November 1809 fuhr Eichendorff mit seinem Bruder nach Berlin, wo er Privat-Vorlesungen von Fichte hörte und mit Arnim, Brentano und Kleist zusammentraf. Im Sommer 1810 setzte er das Studium der Rechte in Wien fort und schloss es 1812 ab.

Von 1813 bis 1815 nahm Eichendorff an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil, zunächst als Lützower Jäger, dann als Leutnant beim 3. Bataillon des 17. schlesischen Landwehr-Infanterie-Regiments in der verwüsteten Festung Torgau und schließlich wieder, nach seiner Heirat, im 1. Bataillon des (oberrheinischen) 2. Rheinischen Landwehr-Infanterie-Regiments beim Einzug in Paris. Er blieb bis Ende des Jahres 1815 bei den Besatzungstruppen und kehrte erst im folgenden Jahr nach Breslau zurück.

Im April 1815 hatte Eichendorff in Breslau Luise von Larisch geheiratet, noch im gleichen Jahr wurde sein erster Sohn Hermann geboren, 1817 der zweite Sohn Rudolf, 1819 die Tochter Therese und 1821 die Tochter Agnes, die jedoch im folgenden Jahr starb. Nach dem Tod von Eichendorffs Vater 1818 wurden die meisten der hochverschuldeten Güter der Familie bis auf Schloss Lubowitz und das Gut Sedlnitz verkauft. Eichendorff trauerte dem Verlust der Welt seiner Kindheit sein Leben lang nach.

Nachdem sich Eichendorff 1816 als Referendar in Breslau in den preußischen Staatsdienst begeben hatte, wurde er 1821 zum katholischen Kirchen- und Schulrat zu Danzig, 1824 zum Oberpräsidialrat zu Königsberg ernannt. Mit den Diensten für etliche preußische Ministerien siedelte die Familie 1831 nach Berlin. 1841 wurde Eichendorff zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Nach einer schweren Lungenentzündung 1843 ging er 1844 in den Ruhestand. 1846 übersetzte er einige von Pedro Calderón de la Barcas religiösen Dramen.

Er zog mit seiner Frau Luise zu seiner Tochter Therese und deren Mann, dem preußischen Offizier Louis von Besserer-Dahlfingen. Nach dem Tode seines Bruders Wilhelm am 7. Januar 1849 erbte Eichendorff dessen Grundherrschaft Sedlnitz. Um den Unruhen der Revolution zu entkommen, reiste er 1849 von Dresden für ein paar Tage nach Köthen. Dort erwarb seine Tochter 1854 das Haus von Major Nicolaus Joseph von Holly-Ponienczecz. Die genauen Gründe für den Erwerb sind unklar, da sich die Tochter kaum in Köthen aufhielt und sich ihr Vater nach eigenem Bekunden als Hauseigentümer sah. Eichendorff fuhr im April 1855 erneut nach Köthen und hielt sich bis Oktober in seinem Haus auf.

Von 1856 bis 1857 weilte Eichendorff als Gast des Breslauer Erzbischofs Heinrich Förster auf dessen Sommerresidenz Schloss Johannisberg bei Jauernig und war dort auch schriftstellerisch tätig. In seinem letzten Lebensjahrzehnt beendete Eichendorff seine literarische Arbeit und betätigte sich stattdessen publizistisch. In dieser Zeit entstand auch seine „Geschichte der poetischen Literatur“.

Eichendorff starb am 26. November 1857 in Neiße (Schlesien) an einer Lungenentzündung.

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