Klabund

Klabund

04.11.1890 - 14.08.1928

Deutscher Schriftsteller

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Abend in Locarno
Ach Gott, wir sind ja ganz und gar, vertattert
Ach, verloren ist verloren
Ad notam
Adonis
Als Gott der Herr auf Erden ging
An der Ponte Viganello
An die Natur
An einen Freund, der wegen einer ungetreuen, eitlen, verschwenderischen Frau Klage führte
Anna Molnár
Antinoos
Auf dem Friedhof von Zeesen
Auf ein Kaninchen
Auf einen gefallenen Freund
Aus der blassen Dämmerung
Bakkarat
Ballade vom alten Mann
Ballade vom Bolschewik
Ballade vom deutschen Landsknecht
Ballade vom toten Kind
Ballade vom Wort
Baumblüte in Werder
Bauz
Berliner Ballade
Berliner in Italien
Berliner Mittelstandsbegräbnis
Berliner Weihnacht
Blick ins Tal
Bürgerliches Weihnachtsidyll
Das erste Spiel
Das Glück im Spiel
Das Notabene
Das tanzende Terrarium
Das Wassermädel
Davoser Bar
Davoser Elegie
Der arme Kaspar
Der geistige Arbeiter in der Inflation
Der Gentleman
Der Kiebitz
Der kleine Mörder
Der Landwirt Würstlein von Sebelsdorf
Der Lehrer
Der letzte Trunk
Der Mandarin
Der Mandrill
Der Mutter
Der neue Mensch
Der Pferdedieb
Der Romanschriftsteller
Der rumänische Räuberhauptmann Terente
Der Seiltänzer
Der Selbstmörder
Der Tod des Adonis
Der Tod im Bridge
Der Torso
Der Totengräber
Der Verzweifelte
Der Zephir
Des Dichters Mutter liegt vor dir im Staube
Deutsches Volkslied
Die Ballade des Vergessens
Die Ballade vom Schlaf der Kindheit
Die Ballade von den Hofsängern
Die Carmagnole
Die Caro-Dame
Die Farben
Die Glocke
Die Graubündnerin
Die Harfenjule
Die heiligen drei Könige
Die Karsavina vom russischen Ballett tanzt
Die Königin von Samarkand
Die Kriegsbraut
Die letzte Kornblume
Die Mondsüchtige
Die Pfeife zwischen den Zähnen
Die Sanduhr rinnt. Das Licht verbrennt
Die schwarzen Augen dieser Frühlingsnacht
Die sich meinethalb entblößten
Die Stadt in Schnee und kühlem Mondlicht liegt
Die Wirtschafterin
Dies ist das Lied, das Villon sang
Drei wilde Gänse
Du warst doch eben noch bei mir
Ein Bauchschuss befindet sich auf dem Wege der Besserung
Einmal aber wird es sein
Er hat als Jöhr
Es fällt ein Blatt. Es stürzt ein Baum.
Es ist genug
Es schwillt die Flut. Es stürzt der Damm.
Es wuchs ein Schatten aus der Nacht
Ewige Ostern
François Montcorbier, genannt Villon
Franziskus
Gang durch den herbstlichen Wald
Grabinschriften
Gut Holz
Herbst entbrennt im letzten Flore
Hieronymus
Hiob
Ich baumle mit de Beene
Ich bin gemartert von Gewissensbissen
Ich bin so weit von dir entfernt
Ich bin von dir so müde
Ich bin von Feuerringen
Ich huste durch die Nächte hohl und heiss
Ich schlage schamlos in die Tasten
Ich springe aus einem fremden Bett
Im Obdachlosenasyl
Im Spiegel
In der Stadtbahn
In Lichterfelde Ost
Kukuli
Laotse
Laß mich einmal eine Nacht
Leiferde
Liebeslied
Lied der Zeitfreiwilligen
Man liest zu Hause meine Bücher
Meier
Melancholie
Mohammed
Mond überm Schwarzwald
Mond und Mädchen
Montezuma
Montreux
Mystik
Nach der Schlacht an der englischen Front
Nachruf auf Cuno
Nacht im Coupé
Nahte ich als Held und Beter
Oberammergau in Amerika
Ode an Zeesen
Ohne Heimat in der Fremde
Philosophie
Pogrom
Poker (Damenvierling)
Regenschirmparaden
Robert der Teufel
Russische Revolution
Schwindsüchtige
Skat
Soll man denn den Dichtern trauen?
Sommerelegie
Spaziergang
Theater
Trinklied
Und schick noch einmal deine Raben
Unglücksfall
Vorfrühling 1923
Was du immer hältst in Händen
Weil du von mir ein Kind erhältst
Wenn dies das Ende wäre von allen Dingen
Wenn Zigeuner glitzernd geigen
Winterschlaf
Wo ist Flora, gebt Bescheid
Zeesener Dreizeiler
Zu Amsterdam

Klabund (* 4. November 1890 in Crossen an der Oder; † 14. August 1928 in Davos; eigentlich Alfred Georg Hermann Henschke) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Alfred (Fredi) Henschke war der Sohn des Apothekers Dr. Alfred Henschke aus Frankfurt (Oder) und dessen Frau Antonia. Während einer Wanderung durchs Riesengebirge im Alter von 16 Jahren erkrankte er durch eine verschleppte Erkältung zunächst an einer Rippenfellentzündung und danach an Tuberkulose; die Ärzte diagnostizierten anfangs allerdings fälschlich eine Lungenentzündung. Die Krankheit sollte Klabund sein kurzes Leben lang begleiten und ihm nebst vielen Kurreisen (Italien, Davos etc.) auch größere finanzielle Probleme bereiten.
Nach dem Abitur, das er 1909 mit besten Noten am Humanistischen Friedrichsgymnasium in Frankfurt (Oder) bestand, studierte er erst Chemie und Pharmazie in München, wechselte aber bald die Fächer und studierte dann Philosophie, Philologie und Theaterwissenschaften in München, Berlin und Lausanne. Bereits in München erhielt er durch den Theaterwissenschaftler Artur Kutscher Zugang zur Bohème und machte unter anderem die Bekanntschaft von Frank Wedekind. 1912 brach er das Studium ab.
Ein erster Band mit Gedichten erschien 1913 in Berlin unter dem Titel Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern! Sein erster Roman trägt den Titel Der Rubin. Roman eines jungen Mannes. Klabund hatte das Manuskript im Mai 1914 fertiggestellt und aus Arosa seinem Mentor Walther Heinrich nach Berlin zugesandt. Der Roman sollte im Verlag von Erich Reiß erscheinen; der Beginn des Ersten Weltkriegs sowie Auseinandersetzungen zwischen Autor und Verlag verhinderten das Erscheinen. Der Roman eines jungen Mannes erschien posthum im Jahr 1929 bei Phaidon in Wien.

1913 kam der Kontakt zu Alfred Kerrs Zeitschrift PAN zustande; ebenso veröffentlichte er in der Jugend und im Simplicissimus. Von 1914 an war er Mitarbeiter der Zeitschrift Die Schaubühne, die später in Die Weltbühne umbenannt wurde. Den Ersten Weltkrieg begrüßte er anfangs begeistert, wie nicht wenige andere Schriftsteller auch, und verfasste eine Reihe patriotischer Soldatenlieder. Zum Militär wurde Klabund nicht eingezogen, da mittlerweile diagnostiziert worden war, dass beide Lungenflügel von Tuberkulose befallen waren. Die Jahre bis zu seinem Tod hielt er sich nun häufig in Schweizer Lungensanatorien auf.

In dieser Zeit begann er auch damit, sich mit fernöstlicher Literatur zu beschäftigen, die er in der Folge häufig übersetzte und bearbeitete. So übertrug er Gedichte des persischen Dichters Hafis unter dem Titel Der Feueranbeter in die deutsche Sprache. Infolge seiner Tuberkuloseerkrankung traf er 1915 in Davos den jungen österreichischen Dichter Hans Kaltneker. Klabund machte die Feststellung „Man müsste einmal eine Literaturgeschichte der Schwindsüchtigen schreiben, diese konstitutionelle Krankheit hat die Eigenschaft, die von ihr Befallenen seelisch zu ändern. Sie tragen das Kainsmal der nach innen gewandten Leidenschaft.“
Im Laufe des Krieges wandelte sich Klabund zum Kriegsgegner. Beeinflusst wurde er in dieser Wandlung durch Brunhilde Heberle, seine zukünftige Frau, die er mit ihrem zweiten Vornamen Irene (das heißt „die Friedliche“) nannte. Im Tessin schloss er sich einem Kreis pazifistischer deutscher Emigranten an, die eng mit dem Monte Verità von Ascona verbunden waren. In der Villa Neugeboren in Monti sopra Locarno, die er mit seiner Geliebten bezog, wohnten oder verkehrten um dieselbe Zeit Ernst Bloch, Hermann Hesse, Emmy Hennings, Else Lasker-Schüler und der Naturprophet Gusto Gräser. 1917 veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung Klabunds offenen Brief an Wilhelm II. mit der Aufforderung zur Abdankung. Gegen Klabund wurde daraufhin ein Verfahren wegen Vaterlandsverrats und Majestätsbeleidigung eingeleitet. In der Schweiz gehörte er zum Kreis um René Schickele, für dessen pazifistische Weiße Blätter er auch schrieb.
1918 heiratete er Brunhilde Heberle, die er im Lungensanatorium kennengelernt hatte. Seine Frau starb jedoch schon im selben Jahr nach einer Frühgeburt. Vier Monate später, am 17. Februar 1919, starb auch das Kind. Im Jahr seiner Eheschließung erschien Klabunds erfolgreichstes Prosawerk, der Roman Bracke (eine Eulenspiegel-Erzählung). 1920 widmete Klabund seiner Freundin und Muse Marietta di Monaco den kurzen Liebesroman Marietta. Am 5. Mai 1925 heiratete er die Schauspielerin Carola Neher, mit der er eine turbulente Ehe führte (häufige Trennungen, Affären Nehers etc.)
1925 wurde Klabunds Drama Der Kreidekreis in Meißen uraufgeführt. Der Autor hatte sich hierbei an der chinesischen Dichtung orientiert, in deren Mittelpunkt der Richter Bao Zheng steht und die ihm in der Übersetzung von Anton Eduard Wollheim da Fonseca vorgelegen hat. Die Berliner Aufführung im selben Jahr machte das Stück zum großen Erfolg, so dass Adaptionen folgten: Alexander von Zemlinsky komponierte auf der Grundlage des Dramas die Oper Der Kreidekreis (1933) und Bertolt Brecht verfasste das Theaterstück Der kaukasische Kreidekreis (1948). In den folgenden Jahren schrieb Klabund regelmäßig auch für Kabaretts wie zum Beispiel Schall und Rauch. Seine volkstümlichen, an den Bänkelsang angelehnten Gedichte und Lieder erreichten in diesen Jahren ihre größte Popularität.
Im Mai 1928 erkrankte er bei einem Italienaufenthalt an einer Lungenentzündung, die zusammen mit seiner nie ausgeheilten Tuberkulose lebensbedrohlich wurde. Zur Behandlung brachte man ihn nach Davos, wo er aber, Carola Neher an seiner Seite, kurz darauf verstarb. Begraben wurde er in Crossen, heute Krosno Odrzańskie; die Grabrede hielt sein Freund Gottfried Benn. Klabund ist ein Stern im Walk of Fame des Kabaretts gewidmet.
Im Jahr 1933 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Klabundgasse nach ihm benannt.

Pseudonym

Alfred Henschke wählte das Pseudonym Klabund − nach ersten Veröffentlichungen − im Jahr 1912. In Anlehnung an Peter Hille gab er vor, ein vagabundierender Poet zu sein. Der Name Klabund geht auf einen in Nord- und Nordostdeutschland geläufigen Familiennamen (Apothekersname) zurück und wird vom Autor unter anderem als eine Zusammensetzung aus den beiden Wörtern Klabautermann und Vagabund erklärt. Eine weitere Erklärungen ist: Ab 1916 gab Klabund dem Pseudonym eine weitere Bedeutung: „Wandlung“. Dies geschah durch seinen Gesinnungswandel gegenüber der Kriegsbegeisterung durch seine damalige Lebensgefährtin Brunhilde Heberle.
Weitere Pseudonyme, die Henschke gebrauchte, sind: Jucundus Fröhlich in der Zeitschrift Jugend und Pol Patt für die erotischen Gedichte Carmencita, Marianka und Mady-Foxtrott.

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