Ludwig Tieck

Ludwig Tieck

31.05.1773 - 28.04.1853

Deutscher Schriftsteller

Abreise
Abschied von Rom
Alma, dein Nahme tön' in fernen Zeiten
An A.W. Schlegel
An einen jüngeren Dichter
An einen Liebenden im Frühling 1814
An Fanny
An Friedrich Schlegel
An Friedrich Tieck
An Friedrich Toll
An Novalis
An Sophia
An Stella, im Herbst 1813
An Wilhelm Heinrich Wackenroder
An –
An – –
Anblick von Florenz
Andacht, ein ewges, innges Angedenken
Andenken
Aquapendente
Arbeit
Ariel
Arion
Auf der Reise
Auf der Wanderung
Augen
Ballmusik
Bedeutung
Begeisterung
Bei der Abreise einer Freundin
Bergstrom
Bildung in der Fremde
Boccaz
Bologna
Botzen
Brief der Minne
Bücher
Campo Vaccino
Carneval
Civitella
Das Feuer
Das Feuerwerk
Das Himmelblau
Das Licht
Das Pantheon
Das Unterirdische
Das war es, was mir Ahndung wollte sagen
Das Wasser
Das Wasser
Dein harrend, sinnend, ganz von Liebe-Denken
Der Arme und die Liebe
Der Bettler
Der Charlatan
Der Dichter und die Stimme
Der Fischfang
Der Freithof
Der hohe Geist wird keine Schande dulden
Der Junggesell
Der Jüngling und das Leben
Der letzte Tag der Feste
Der Minnesänger
Der neue Frühling
Der Seufzer
Der Traubenmarkt
Der Trostlose
Der Ueberlästige
Der Ungetreue
Der unglückliche Ritter
Der Vatikan
Der Wald
Der wilde Jäger
Der Wirrwarr
Der Zornige
Des Mädchens Plage
Dichtkunst
Dichtung
Die Arena
Die Berge
Die Berggeister
Die Blumen
Die Bußpredigten
Die Erde
Die Gebüsche
Die Geige
Die harrende Geliebte
Die heilige Woche
Die Heimath
Die Lilie
Die Luft
Die Marionetten
Die Musik beschließt
Die Phantasie
Die Pilger
Die Quellen
Die Segel sie schwellen
Die spanische Treppe
Die Töne
Die Tulipanen
Die Tyroler
Die Zeichen im Walde
Doch lieblich ist dies Lied nunmehr vermischet
Du forderst von mir, Alma, diese Sünde
Duett
Durch lichte Liebe wird das Leid zum Liede
Ein edles Ebenmaaß sucht keine Winkel
Ein nett honett Sonett so nett zu drechseln
Epistel, an Alma
Erfüllte Sehnsucht
Erkennen
Erquicklich war und nicht umsonst mein Wallen
Erster Anblick von Rom
Erstes Finden
Es war der Glaube alter Astrologen
Fahrt nach Mantua
Feldblumen
Ferne
Florenz
Freude
Frohsinn
Frühe Sorge
Frühling und Leben
Frühlings- und Sommerlust
Frühlingsreise
Gefühl der Liebe
Geistergespräch
Gemälde-Handel
Gesang
Gesang der Feen
Glosse
Göttliches Licht, der Augen spielend Wesen
Gruß dem Frühling
Gruß und Gegengruß
Harren der Geliebten
Hochzeitlied
Holdseelger Ueberschwang von Leid und Freuden
Ich bin ein Engel, Menschenkind, das wisse
Ihr Augen, Auen, wo die Engel spielen
Ihr kindisch spielenden unschuldgen Reime
Improvisirtes Lied
Inspruck
Jagdlied
Juliens Grab
Jungfrau bleibt sie vermählt, den Himmelsthoren
Kampf
Klage im Walde
Klage und Trost
Liebesgegenwart
Liebesverzweiflung
Lied der Sehnsucht
Lied vom Reisen
Lied von der Einsamkeit
Lilien
Marcello
Melankolie
Mittag
Mondscheinlied
Morgen
Muth
Nacht, Furcht, Tod, Stummheit, Quaal war eingebrochen
Neuer Sinn
Nie hat die Eitelkeit mein Herz betrogen
O lichtes Strahlen dieser holden Blicke!
O schönster Zweig von allen grünen Zweigen!
O süßes Roth der Lippen, hold getheilet
Oft will die Erde zürnend mich erfassen
Palestrina. Marcello. Pergolese
Politik
Posthornsschall
Radicofano
Rausch und Wahn
Reise nach Lucca
S. Benedikts Einsamkeit
Sabbath
San Lorenzo
San Lorenzo und Bolsena
Sanftmuth
Schalmeyklang
Schaubühne
Scherz
Schifferlied der Wasserfee
Schlaflied
Schmerz
Schön bist du, doch nicht rührte mich die Schöne
Schönheit und Vergänglichkeit
Schrecken des Zweifels
Siegfried der Drachentödter
Siegfried's Jugend
So wie ein Weiser schloß er seinen Lauf
Süße Ahndung
Thalia's Wehklage in Deutschland
Thränen, ihr lichtbeschwingten Wunderkinder
Tod
Trauer
Trennung und Finden
Tugend
Umgänlichkeit
Und es ist vom hohen Chor
Ungewisse Hoffnung
Veilchen
Vergißmeinnicht
Verkünden will ich wundervolle Wunder
Verlohrene Jugend
Verzweiflung
Viel Wunder in der Dichtkunst Garten blühen
Vogelgesang
Waldhornsmelodie
Waldlied
Wann ich in tiefen Nächten einsam sinne
Wann sich der Frühling zu der Erde neige
Warum, ihr Menschen, so spricht sie in Klagen
Was hast du mir denn, Leben, schon gegönnet
Wehmuth
Weihung
Weland
Wenn vor dem Schlaf in tiefer Nacht zum Beten
Wer einmal hat die leuchtenden Azuren
Wer hat des Himmels Bläue tief genossen
Wettgesang
Wie fliegend auch fortstürzen die Gedanken
Wie Wiesen nach dem Gruß der Quellen schmachten
Woher, du süsser Ton mit deinem Klingen?
Wunder der Liebe
Wunder erregen sich mir im Gemüthe
Zeit ist's, ich fühl es, endlich zu beschließen
Zweifeln und Zagen
»Dich lieb' ich stets«, sang deine süsse Stimme

Johann Ludwig Tieck (* 31. Mai 1773 in Berlin; † 28. April 1853 in Berlin) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik. Er publizierte auch unter den Pseudonymen Peter Lebrecht und Gottlieb Färber.

Jugend, Studium und erste Erfolge

Geboren am 31. Mai 1773, wuchs Tieck in Berlin in der Roßstraße nahe dem Cöllnischen Fischmarkt als Sohn eines Seilermeisters zusammen mit seinen jüngeren Geschwistern Friedrich und Sophie auf. Er besuchte seit 1782 das unter Friedrich Gedikes Leitung stehende Friedrich-Werdersche Gymnasium, wo er sich eng an Wilhelm Heinrich Wackenroder anschloss, und studierte Geschichte, Philologie, alte und neue Literatur in Halle (Saale) (1792), Göttingen (1792/1793, 1793/1794) und Erlangen (1793, dort zusammen mit Wackenroder). Das eigentliche Ziel des Studiums war ihm wohl die Ausbildung zum freien Schriftsteller; schon damals beschäftigte er sich eingehend mit Shakespeare. Während der Studienzeit in Erlangen unternahm er zusammen mit Wackenroder Reisen nach Nürnberg sowie durch die Fränkische Schweiz bis ins Fichtelgebirge, aber auch zum barocken Schloss Weißenstein bei Pommersfelden; die Erlebnisse auf diesen Touren hielt er in nachmals berühmten Reisebeschreibungen fest.
Erste dichterische Arbeiten verfasste er bereits in Berlin, bevor er das Studium begann. 1794 brach Tieck das Studium ab und kehrte nach Berlin zurück (bis 1799). Dort begann er noch ein Jurastudium, das er ebenfalls abbrach. Unterhaltungsliteratur und literarische Experimente aus dem Geiste der späten Aufklärung veröffentlichte er in Friedrich Nicolais Sammlung Straußfedern (seit 1795); zum Teil entstanden die Prosastücke als Gemeinschaftsarbeiten mit seiner Schwester Sophie.
Es erschienen seine ersten Erzählungen und Romane: Peter Lebrecht, eine Geschichte ohne Abenteuerlichkeiten (1795, 2 Bände), William Lovell (1795–1796, 3 Bände) und Abdallah (1796), worauf er, seinen Übergang zur eigentlichen Romantik vollziehend, die bald dramatisch-satirische, bald schlicht erzählende Bearbeitung alter Volkssagen und Märchen unternahm und unter dem Titel Volksmärchen von Peter Lebrecht (Berlin 1797, 3 Bände) veröffentlichte. Mit Franz Sternbalds Wanderungen (1797 fertiggestellt, 1798 veröffentlicht), einem Künstlerroman, gab Tieck die Richtung für die romantischen Romane an (Novalis, Joseph von Eichendorff).
Ende des Jahres 1797 traf Tieck erstmals mit Friedrich Schlegel zusammen. Nachdem er 1798 in Hamburg eine Tochter des Predigers Alberti geheiratet hatte, hielt er sich 1799–1800 in Jena auf, wo er zu den beiden Schlegels (August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel), Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in freundschaftliche Beziehungen trat.
Der sogenannten Jenaer Frühromantik gehörten auch August und Friedrich Schlegel an. Für die von den Schlegels entwickelten Theorien lieferte Tieck die literarischen Beispiele (und umgekehrt).
Auch Goethe und Schiller lernte er kennen. 1801 nahm er mit Friedrich Schlegel seinen Wohnsitz in Dresden.
Er beteiligte sich an Wackenroders Schriften.

In Ziebingen

1801 zog Tieck mit der Familie nach Ziebingen, östlich von Frankfurt (Oder), auf das Landgut seines alten Bekannten Burgsdorff; dieser hatte den Dichter eingeladen. Tieck wohnte dort bis 1819, wenn auch mit Unterbrechungen.
Er lebte seit 1803 teils in Berlin, teils auf dem gräflich Finkensteinschen Gut Ziebingen, wohin er auch nach einer Reise nach Italien zurückkehrte, die er 1805 zum Zwecke des Studiums der im Vatikan aufbewahrten altdeutschen Handschriften unternommen hatte. Während dieses Zeitraums waren erschienen: Prinz Zerbino, oder die Reise nach dem guten Geschmack (1799), Franz Sternbalds Wanderungen (Berlin 1798), ein die altdeutsche Kunst verherrlichender Roman, an welchem auch sein Freund Wackenroder wohl konzeptionellen Anteil hatte, und Romantische Dichtungen (Jena 1799–1800, 2 Bände) mit dem Trauerspiel Leben und Tod der heil. Genoveva (separat, Berlin 1820) sowie das nach einem alten Volksbuch gearbeitete Lustspiel Kaiser Octavianus (Jena 1804), Werke, in denen sich der Autor rückhaltlos der romantischen Richtung hingegeben hatte.
Daneben veröffentlichte er eine Übertragung des Don Quixote von Cervantes (1799–1801), die Übersetzung einer Anzahl Shakespeare zugeschriebener, aber zweifelhafter Stücke unter dem Titel Altenglisches Theater (1811), eine Bearbeitung des Frauendienstes von Ulrich von Lichtenstein (Tübing. 1812) sowie eine Auswahl dramatischer Stücke von Rosenplüt, Hans Sachs, Ayrer, Gryphius und Lohenstein (Deutsches Theater, Berlin 1817, 2 Bände) und gab unter dem Titel Phantasus (Berlin 1812–1817, 3 Bände; 2. Ausgabe Berlin 1844–1845, 3 Bände) eine Sammlung früherer Märchen und Schauspiele heraus, erweitert durch neue Erzählungen und das Märchenschauspiel Fortunat, die das Interesse des deutschen Lesepublikums wieder stärker auf Tieck zogen. In der Tat werden Märchen und Erzählungen wie Der getreue Eckart, Die Elfen, Der Pokal, Der blonde Eckbert etc. schon ihrer formalen Vorzüge wegen ihren dichterischen Rang wohl für lange Zeit behaupten. Das Kriegsjahr 1813 sah den Dichter in Prag; nach dem Frieden unternahm er größere Reisen nach London und Paris, hauptsächlich im Interesse eines großen Hauptwerks über Shakespeare, das er nie vollendete.

In Dresden

1819–1841 lebte er in Dresden. Trotz des Gegensatzes, in dem sich Tiecks geistige Vornehmheit zur Trivialität der Dresdner Belletristik befand, gelang es ihm, hauptsächlich durch seine fast allabendlich stattfindenden dramatischen Vorlesungen, die deutschlandweit bekannt waren, einen Kreis um sich zu sammeln, der seine Anschauungen von der Kunst als maßgebend anerkannte.
Als Dramaturg des Hoftheaters gewann er namentlich in den 1820er Jahren eine bedeutende Wirksamkeit, die ihm freilich durch Kabalen und Lügen der trivialen Gegenpartei oft verleidet wurde. Als Dichter bediente er sich seit der Niederlassung in Dresden beinahe ausschließlich der Form der Novelle. Die Gesamtheit seiner Novellen (vollständige Sammlung, Berlin 1852–1854, 12 Bände) zeigte sein großes Erzählertalent. In den vollendetsten gab er wahrhafte Kunstwerke, in denen eine wirklich dichterische Aufgabe mit rein poetischen Mitteln gelöst wurde; mit zahlreichen anderen bahnte er hingegen jener bedenklichen Gesprächsnovellistik den Weg, in der das epische Element ganz zurücktritt und die Erzählung nur das Vehikel für die Darlegung gewisser Meinungen und Bildungsresultate wird. Zu den bedeutendsten der ersteren Kategorie zählen: Die Gemälde, Die Reisenden, Der Alte vom Berge, Die Gesellschaft auf dem Lande, Die Verlobung, Musikalische Leiden und Freuden, Des Lebens Überfluß u. a.
Unter den historischen Novellen haben Der wiederkehrende griechische Kaiser, Der Tod des Dichters und vor allen der unvollendete Aufruhr in den Cevennen Anspruch auf bleibende Bedeutung. In allen diesen Novellen entzückt nicht nur die einfache Anmut der Darstellungsweise, sondern auch die Mannigfaltigkeit lebendiger und typischer Charaktere und der Tiefsinn der poetischen Idee. Auch in den prosaischen Novellen zeigte Tieck seine Meisterschaft des Vortrags. Sein letztes größeres Werk, Vittoria Accorombona (1840), entstand unter den Einwirkungen der neufranzösischen Romantik und hinterließ trotz der aufgewendeten Farbenpracht einen überwiegend peinlichen Eindruck.
Auch Tiecks sonstige literarische Tätigkeit war während der Dresdner Periode sehr ausgeprägt. 1826 übernahm er die Herausgabe und Vollendung der von August Wilhelm Schlegel begonnenen Shakespeare-Übertragung und gab die hinterlassenen Schriften Heinrich von Kleists (Berlin 1821) heraus, denen die Gesammelten Werke desselben Dichters (Berlin 1826, 3 Bände) folgten. Johann Gottfried Schnabels Die Insel Felsenburg (Breslau 1827), Lenz' gesammelte Schriften (1828) sowie Shakespeares Vorschule (Leipzig 1823–1829, 2 Bände) etc. wurden mit Vorreden und Abhandlungen von bleibendem Wert begleitet. Aus seiner dramaturgisch-kritischen Tätigkeit erwuchsen die Dramaturgischen Blätter (1826/1852; vollständige Ausgabe 1852). Tieck stand dem Dresdner Liederkreis nahe.

In Berlin

1841 rief König Friedrich Wilhelm IV. den Dichter nach Berlin, wo er, durch Kränklichkeit zumeist an das Haus gefesselt und durch den Tod fast aller näheren Angehörigen sehr vereinsamt, ein zwar ehrenvolles und sorgenfreies, aber im ganzen sehr resigniertes Alter verlebte. König Friedrich Wilhelm IV., der ihn sehr schätzte, berief ihn am 31. Mai 1842 in den neugegründeten preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste als Gründungsmitglied. Die Kritischen Schriften erschienen gesammelt in 2 Bänden (1848).
Ludwig Tieck starb am 28. April 1853 und wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II beigesetzt. Das Ehrengrab der Stadt Berlin befindet sich im Feld B, G1.
Tiecks vielfach widersprüchliche Natur kann nicht bloß aus dem Zwiespalt seiner Bildung erklärt werden, in welcher der Rationalismus des 18. Jahrhunderts und die mystische Romantik einander fortwährend bekämpften, sondern ist zumeist auch auf das Improvisatorische, vom Zufall Abhängende seiner Begabung zurückzuführen, das ihn selten zu reiner Ausgestaltung seiner geistreichen und lebendigen Entwürfe gelangen ließ.

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